Klima- und Energie-Modellregion

Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) setzen in ganz Österreich Klimaschutzprojekte um.  Es werden regionale Klimaschutzprojekte und das regionale Modellregionsmanagement ko-finanziert. In den Bereichen erneuerbare Energie, Reduktion des Energieverbrauchs, Nachhaltiges Bauen, Mobilität, Landwirtschaft und Bewusstseinsbildung werden mit den Partnern aus der Region Projekte umgesetzt. Bereits 120 Klima- und Energie-Modellregionen in 1060 Gemeinden setzen Klimaschutzprojekte um. Die Top 3 Zukunftsregion ist eine dieser Modellregionen. 

 Regionsbeschreibung

Die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Top 3 Zukunftsregion wird durch die Gemeinden Sinabelkirchen, Markt Hartmannsdorf und Edelsbach bei Feldbach gebildet. Die Region liegt im oststeirischen Hügelland und im Thermen- und Vulkanland. 

Die Region ist geprägt durch kleine Betriebe. Im Dienstleistungssektor herrschen in der Region nur wenige Arbeitsplätze. Dieser beträgt circa 36%. Der landwirtschaftliche und gewerblich-produzierende Sektor entspricht dem steirischen Durchschnitt. Diese Sektoren sind auch eine Stärke der Region und sollen mit der Implementierung der KEM genutzt werden. Handwerksbetriebe gibt es viele in der Region, welche durch die Implementierung der KEM belebt werden können.

Die Region ist geprägt durch Zusammenhalt und durch ein umfassendes Vereinsleben. Durch Ehrenamt und Festkultur wird das Gemeindeleben stark aufgewertet. In den einzelnen Gemeinden bestehen bereits einige Wirtschaftsstrukturen, welche durch eine KEM gemeindeübergreifend gestärkt werden können (z. B die „Sinabelkirchner Wirtschaft FÜR DICH“). Auch gibt es einige Direktvermarkter, Buschenschänke und Bauernmärkte in der Region. Bade und Freizeitplätze sind in der Region ebenfalls gegeben. In der Region gibt es ebenfalls zahlreiche Veranstaltungen. Diese können auch für öffentlich-wirksame Events für die KEM genutzt werden.

Die Gemeinden der KEM-Region sind Mitglieder der „LAG Steirisches Vulkanland“ und haben über diese bereits einige Projekte gemeinsam erfolgreich realisiert.

Modellregionsmanager

Modellregionsmanager der Top 3 Zukunfsregion ist DI Josef Gerstmann, Vizebürgermeister von Sinabelkirchen und zertifzierter kommunaler Raumplanungs- und Bodenschutzbeauftrager. 

Berufliche Laufbahn:

  • HTL für Innenausbau in Mödling (1986 -1991)
  • Dipl. Ing. für Architektur (Studium in Graz 1992 – 2001)
  • Selbstständig und Inhaber eines technischen Büros für Innenarchitektur seit 2007
  • Vizebürgermeister der Marktgemeinde Sinabelkirchen seit 2012

Maßnahmen

  • Maßnahmenbündel zur sanften Mobilität in der TOP 3 Zukunftsregion


Ein wichtiges Ziel ist es, rund um das Thema E-Mobilität aufzuklären. Weiters soll das derzeitige Mikro - ÖV - System SAM beworben werden um somit die Bekanntheit und die Nutzung zu steigern. Um dem erhöhten Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten (Schule) entgegen zu wirken, sind Elternhaltestellen sowie die Bildung von Elternfahrgemeinschaften geplant.

  • Regionalität in der TOP 3 Zukunftsregion


Durch gezielte Workshops, Exkursionen und Kochkursen soll das Bewusstsein für saisonale und regionale Produkte geschaffen werden. Schwerpunkt soll hier auf der Bewusstseinsbildung von Kindern gelegt werden, z.B. durch Exkursionen zu Bauernhöfen und Verarbeitungsbetrieben.

  • Biomasse-Offensive der TOP 3 Zukunftsregion


In der Region gibt es bereits Nahwärmenetze. Bereits bestehende Nahwärmenetze in der Region sollen evaluiert werden und so Möglichkeiten für den Nahwärmeausbau und etwaige Verdichtungsmöglichkeiten gefunden werden. Gleichzeitig soll auch eine Potentialerhebung von Mikronetzen durchgeführt werden.


  • Einführung einer TOP 3 Zukunftsregion-Klimaschutzbibliothek und Ferienprogramm für Kinder mit Klimaschutzrelevanz


In der Klimaschutzbibliothek soll Literatur über Klimaschutz von Erneuerbaren, Energieeffizient, sanfter Mobilität, Regionalität, nachhaltigem Konsum, Müllvermeidung und -trennung, und umweltbewussten Bauen zu finden sein. Weiters soll ein Ferienprogramm für Kinder mit Aktivitäten wie Fischen, Brotbacken oder Kinder-Kochkursen umgesetzt werden.

  • Photovoltaik und Stromspeicher in der TOP 3 Zukunftsregion forcieren


Durch Vorträge, Beratungen und Informationsaussendungen soll die Bevölkerung verstärkt  auf das Thema aufmerksam gemacht werden und ein Ansprechpartner zur Seite gestellt werden. Ziel ist es den Anteil an Photovoltaikanlagen und Stromspeichern im Gemeindebereich zu erhöhen.

  • TOP 3 Zukunftsregion Radfahroffensive


Anhand einer umfassenden Analyse des Radwegnetzes und der Infrastruktur sollen Optimierungen wie überdachte Abstellplätze, Lückenschlüsse oder Wegalternativen evaluiert werden. Um die Lust am Radfahren zu steigern, sollen Veranstaltungen durchgeführt werden. 

  • Erhebung der Potenziale für die Gründung von erneuerbaren Energiegemeinschaften in der TOP 3 Zukunftsregion sowie Unterstützung beim organisatorischen Rahmen


Energiegemeinschaften ermöglichen eine effiziente Energieerzeugung und -nutzung im lokalen Bereich. So soll eine energetische Wertschöpfung in den Regionen bestehen und entstehen. Für Interessierte unter der Bevölkerung sollen zudem Beratungen zu erneuerbaren Energiegemeinschaften angeboten werden.

  • Einführung der Energiebuchhaltung im öffentlichen Gebäuden


Mit der Einführung einer Energiebuchhaltung bei Gemeindegebäuden, wie Schulen, Gemeindeämter, Feuerwehren, Pfarrämtern, sowie Sport- und Kulturgebäuden, soll der Strom- und Wärmebedarf erhoben werden und durch ständiges Auswerten der Ergebnisse ein Optimierungspotential erarbeitet werden. 

  • Klimaschutzorientiertes Bauen, Sanieren und Wohnen samt ökologischer Baustoffe in der TOP 3 Zukunftsregion


Mit der Maßnahme soll das Thema nachhaltiges und klimaschutzorientierte Bauen, Sanieren und Wohnen in der Region forciert und über das Verwenden ökologischer Baustoffe informiert werden. Im Zuge der Maßnahme sollen auch Ölkessel getauscht werden, um die bestehenden Bauten ökologischer zu machen.

  • Heizungsoptimierung in der TOP 3 Zukunftsregion


Um ein Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung zu schaffen, sollen Haushalte Informationen zu Heizungsoptimierungen erhalten und bei Bedarf beraten werden. Aber auch alle Gemeindeobjekte in der Region sollen hinsichtlich Heizungsoptimierung untersucht werden. 

  • Maßnahmen zur Reduktion des Leerstands in der TOP 3 Zukunftsregion


Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, Ideen zu finden, wie man Leerstände in der Region sinnvoll nutzen kann.

 Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms KEM und KLAR durchgeführt.