Neophyten

Was sind Neophyten?

Gebietsfremde Pflanzenarten, auch Neophyten genannt, sind Pflanzen, die sich in neuen Gebieten verbreiten und dauerhaft etablieren. Problematisch daran ist, dass dadurch die heimische Biodiversität gefährdet oder nachteilig beeinflusst werden kann. Darüber hinaus können sie wirtschaftliche Schäden verursachen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auslösen. Bei zwei weit verbreiteten neophytischen Pflanzenarten sind gesundheitliche Probleme durch Allergien und Hautreaktionen bekannt. 
Dies sind das Beifußblättrige Traubenkraut, auch Beifuß-Ambrosie oder Ragweed genannt (Ambrosia artemisiifolia), und der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum). Die Auswirkungen können für Betroffene sehr unangenehm sein.

Da gebietsfremde Pflanzenarten auch in der Steiermark ein größer werdendes Problem darstellen, hat der Steirische Landtag ein eigenes Gesetz beschlossen und damit eine EU-Richtlinie umgesetzt. So wurde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, um beispielsweise Maßnahmen wie Rodungen verordnen zu können. 

In unserer TOP3 Zukunftsregion werden wir uns dieses Thema ernst nehmen und informieren. Im Mai und Juni werden wir Begehungen mit Schülern und Interessierten machen, uns vor Ort ein Bild von der Situation machen und über das Problem diskutieren und informieren. 
Wir werden zeitgerecht kundmachen und einladen!

Neues Gesetz zum Schutz vor Neophyten

Ob Drüsiges Springkraut, Bärenklau oder Ragweed: Eingeschleppte Pflanzenarten werden in der Steiermark immer mehr zum Problem. Der Landtag beschloss deshalb ein Gesetz zum Schutz vor diesen invasiven Arten.
Konkret geht es um Pflanzen wie den aus Ostasien stammenden Staudenknöterich, dessen dicke Wurzeln massive Schäden an Gebäuden und Straßen anrichten; oder den Riesen-Bärenklau, der eigentlich im Kaukasus heimisch ist und dessen Pflanzensaft zu Hautausschlägen mit Blasenbildung führen kann. Aber auch Tiere wie Waschbären oder asiatische Hornissenwerden immer mehr zum Problem.
Das neue Gesetz soll die Bevölkerung auf Neophyten wie den Bärenklau sensibilisieren.

Verwaltungsstrafen bis zu 20.000 Euro

Mit dem neuen Gesetz setzt die Steiermark eine EU-Richtlinie um, um diese Pflanzen und Tiere unter Kontrolle zu halten.Bisher gab es noch keine gesetzliche Grundlage. Ziel sei es nun vor allem, die Bevölkerung aufzuklären, erklären die beiden zuständigen Landesräte Johann Seitinger (ÖVP) und Anton Lang (SPÖ).
Seitinger betont: „Der wichtigste Ansatz dieses Gesetzes ist, dass wir die Menschen auffordern, sehr aufmerksam zu sein, diese gefährlichen Pflanzenbestände und die Tiere zu melden, die Tiere vor allem auch nicht auszusetzen - das ist letztlich jaauch strafbar.“ So sieht das Gesetz Verwaltungsstrafen vor, wenn jemand gefährliche Tiere oder Pflanzen aussetzt. Der Strafrahmen beträgt bis zu 20.000 Euro.

Zeichen für die Erderwärmung

Generell biete das Gesetz den Behörden, aber auch Jägern und der Berg- und Naturwacht die Möglichkeit zu reagieren - durch Populationskontrolle oder Beseitigung, wie es heißt.
Zur Beseitigung der Neophyten ist nicht selten Schutzkleidung nötig.
Dass in der Steiermark plötzlich so viele eigentlich nicht heimische Pflanzen wachsen, ist laut Umweltlandesrat Lang ein Zeichen für die Erderwärmung: „Diese Neophyten wurden bei uns durch Gütertransport oder Reisetätigkeiten eingeführt. Vor Jahren konnten sie sich nicht so gut entwickeln, weil wir andere Klimabedingungen gehabt haben, mittlerweile haben wir eine Klimaänderung; es gibt wärmere Winter- und heißere Sommertage. Dadurch können sie sich besser entwickeln.“ Und werden somit für heimische Arten zur Gefahr.Humusaufbau heißt Bindung des Kohlenstoffs und damit von CO2 über lange Zeit im Boden und dieser entweicht damit nicht in die Atmosphäre. Nach diesem Prinzip haben Pflanzen seit Millionen Jahren Kohlenstoff der Luft entzogen, wodurch das Leben für uns Menschen erst ermöglicht wurde.

Bitte um Mithilfe

Wer sogenannte Neophyten beim Spazierengehen oder in seinem Garten entdeckt, solle die Gemeinde oder die Berg- und Naturwacht informieren, heißt es. In Graz gibt es mittlerweile sogar ein eigenes Kompetenzzentrum dafür.

 Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms KEM und KLAR durchgeführt.