Bauen, Sanieren, Wohnen
Im Rahmen der KEM-Maßnahme Bauen, Sanieren, Wohnen wollen wir auf diesem Wege einfach einige Vorschläge zum Einsparen von Energie in und um den Haushalt zusammengefasst vorschlagen.
Vom richtigen Heizen und Kühlen über die Beleuchtung bis hin zu Vorschlägen für die Mobilität finden Sie da rundum gute Tipps, Energie und damit Kosten da und dort ohne den Verlust von Lebensqualität einzusparen.
Weiters wird ein Überblick über Förderungen gegeben.
Klimafittes Bauen in der Top 3 Zukunftsregion
Im Rahmen der KEM-Maßnahme Bauen, Sanieren, Wohnen wollen wir auf diesem Wege auch das wichtige Thema Klimafittes Bauen zum Thema machen.
Da man ja nicht immer alles neu erfinden muss, bedanken wir uns an dieser Stelle sehr herzlich am KLAR! Team Stiefingtal, dass Sie uns den hervorragenden Leitfaden für dieses Thema zur Verfügung stellen.
Von der integralen Planung, zum Niedrigstenergiehaus über die Infos zu Detaillösungen bis Vermeidung von Wärmebrücken wird das Thema „Bauen“ mit Leben erfüllt. Von der Grundstückswahl, der Ausrichtung des Gebäudes, bis zur Infrastruktur und energetischen Fragen kann man sich hier gut informieren.
Hydraulischer Abgleich
Häufig besteht das Problem, dass die Heizkörper nicht richtig warm werden oder sich die Wärme ungleichmäßig in den verschiedenen Räumen des Hauses verteilt.
Dann ist es in der Küche eiskalt und im Badezimmer heiß. Dies deutet darauf hin, dass die Heizungsanlage nicht optimal eingestellt ist. Der sogenannte hydraulische Abgleich kann bei diesem Problem Abhilfe schaffen. Dieser sollte von einem Heizungsinstallateur durchgeführt werden.
Informationen für Heizungsbesitzer
Nachdem Einbau einer neuen Heizung, ob im Neubau oder im Zuge einer Modernisierung ist ein hydraulischer Abgleich durchzuführen. Auf diese Weise kann die Anlage so eingestellt werden, dass sie zum individuellen Wärmebedarf passt.
Warum ist ein hydraulischer Abgleich erforderlich?
Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass sich in jedem Heizkörper zu jeder Zeit die richtige Menge an Heizwasser befindet. Infolgedessen verteilt sich die Wärme viel gleichmäßiger im Gebäude. Das erhöht nicht nur den Wohnkomfort, sondern sorgt auch dafür, dass die eingesetzte Energie viel effektiver für Heizwärme und die Warmwasserbereitstellung genutzt werden kann. Denn ein hydraulischer Abgleich der Heizung erhöht die Energieeffizienz um bis zu 15 Prozent. Das belegen neutrale Studien. Arbeitet die Heizungsanlage besser und effektiver, heißt das auch, dass sich dadurch der Energieverbrauch sowie letztlich die Heizkosten senken lassen.
Ist ein hydraulischer Abgleich vorgeschrieben?
Eine direkte gesetzliche Vorschrift zum hydraulischen Abgleich gibt es nicht.
Wie läuft ein hydraulischer Abgleich ab?
Grundsätzlich ist, wie erwähnt, ein hydraulischer Abgleich erforderlich, um alle Heizkörper einer Anlage genau mit der für den jeweiligen Raum benötigten Wärme zu versorgen. Dafür muss die Heizungsanlage bedarfsgerecht eingestellt werden. Dazu müssen die Heizwasser-Ströme über das Rohrleitungsnetz zu den einzelnen Heizkörpern, die Förderleistung der Pumpe und die Einstellungen des Wärmeerzeugers exakt aufeinander abgestimmt werden. Von den Maßnahmen eines hydraulischen Abgleichs sind sowohl die Heizungsrohre, alle Ventile und sämtliche Pumpen betroffen.
So ist sichergestellt, dass kein Raum mit Wärme über- oder unterversorgt und die eingesetzte Energie effizient genutzt wird. Des Weiteren reduziert sich mit dem hydraulischen Abgleich die Geräuschbelästigung durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten in der Anlage.
Die einzelnen Schritte eines hydraulischen Abgleichs
In der Regel kommt für den hydraulischen Abgleich ein Fachmann ins Haus. Dieser ermittelt zunächst den Wärmebedarf der einzelnen Räume. Dafür sind die Leistung der installierten Heizflächen sowie der tatsächliche Wärmebedarf der Bewohner festzustellen. Daneben berechnet der Experte die optimale Vorlauftemperatur für das System sowie die benötigte Wassermenge für jeden Heizkörper. Dafür steht ihm eine spezielle Software zur Verfügung.
Vorteile eines hydraulischen Abgleichs
- Optimierung der gesamten Heizungsanlage
- Energieeinsparung um bis zu 15 Prozent bzw.
- Einsparung bis zu 300 Euro pro Jahr
- Verbesserung des Wärmekomforts
- Reduzierte Strömungsgeräusche
Tipps für Energiesparmaß-nahmen
Heizen
- Raumtemperatuar auf 20° senken - Nachabsenkung einrichten (oder wenn tagsüber niemand zu Hause ist) auf 18° (ca. 5 % Einsparung je Grad)
- Thermostatventile richtig einstellen (z.B. Stufe 3) je nach Raumnutzung
- Vorhänge nicht vor Heizkörper ziehen - ev. kürzen
- Elektrische Zentralheizung (Heizstrahler o.ä.) möglichst vermeiden
- Heizkörper nicht mit Möbel verstellen und wenn möglich Heizkörperverkleidung entfernen
- Heizkörper entlüften (1x im Jahr empfohlen) mit Erklärung, wie das geht
- Jalousien / Rollläden / Vorhänge in der Nacht schließen
- Türen zu niedrig beheizten Räumen schließen
- Heiz- und Warmwasserverteilungsrohre, Armaturen udn Speicher dämmen
- Heizungsregelung richtig einstellen, vor allem überprüfen auf Zeitschaltfunktion
- Heizsysteme regelmäßig vom Fachmann warten lassen - bei Bedarf hydraulischen Abgleich durchführen lassen
- Bei Tausch des Heizsystems vorher Maßnahmen zur Dämmung der Gebäudehülle überlegen und durchführen lassen
- Oft reicht der Tausch einzelner Komponenten, z.B. Hocheffizienzpumpe, Anbringen von Thermostatventilen, etc.
Lüften
- Richtiges Lüften, während der Heizsaison öfters und kurz Stoßlüften! Nicht Dauer-Kippen!
- Heizkörperventile während des Lüftens abdrehen
- Im Sommer von vorne herein vermeiden, dass große Wärmemengen ins Haus kommen und diese in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden weglüften.
Küche
Kühlen
- Kühlgeräte an möglichst kühlem Ort aufstellen (nicht neben dem Herd oder Geschirrspüler)
- Kühlschranktemperatur auf +5° bis +7° einstellen, Tiefkühlgeräte auf -18° einstellen
- Keine warmen Speisen direkt in den Kühlschrank stellen
- Regelmäßig abtauen
- Gefriergut im Kühlschrank langsam auftauen
- Lüftungsgitter freihalten und Wärmetauscher auf der Rückseite der Kühlgeräte abstauben (1-2x pro Jahr)
- Dichtungen überprüfen
- Häuftiges und langes Öffnen vermeiden
Geschirr spülen
- Geschirrspüler vollständig befüllt betreiben
- Geschirrspüler auf niedrigster Temperatur betreiben, z.B. 50° - keine Vorwäsche
- Geschirr nicht unter laufendem Warmwasser abwaschen/abspülen
Kochen
- Ebene Töpfe verwenden
- Abstimmung der Topfgröße auf die Herdplattengröße
- Immer Deckel verwenden, wenn möglich Druckkochtopf
- Wenig Wasser verwenden
- Rechtzeitig auf kleinere Stufe schalten und Restwärme nutzen
- Wasser im Wasserkocher erhitzen (genaue Menge)
- Wasserkocher und Kaffeemaschine regelmäßig entkalken
- Backrohr nicht vorheizen und Restwärme nutzen (5 bis 10 Minuten vor Backende ausschalten)
Bad und Warmwasser
- Boiler/Speicher auf möglichst niedrige Temperatur einstellen (55°-60°C)
- Bei längerer Abwesenheit (mehrere Tage) Speicher abschalten
- Duschen statt Baden - Duschzeit reduzieren
- Tropfende Wasserhähne abdichten
- Wasserspararmarturen verwenden
- Warmwasser nicht ungenutzt rinnen lassen (z.B. beim Zähneputzen)
- Nachtstrom nutzen, umschalten auf Tagstrom wenn möglich vermeiden
Wäsche
- Waschtemperatauren senken: z.B. 90°C auf 60°C, 60°C auf 40°C und 40°C auf 30°C - der Großteil der Wäsche wird bei 40°C sauber
- Keine Vorwäsche - nur bei stark vermutzten Wäschestücken notwendig
- Waschmaschine immer vollständig befüllt betreiben
- Wäsche an der Luft statt im Wäschetrockner trocknen
Standby + Elektrogeräte
- Schaltbare Steckdosenleisten für Hifi, TV, PC, etc. verwenden
- Energiesparfunktionen nutzen (Bedienungsanleitung)
- Nicht nötige Geräte udn Netzteile (Ladegeräte, Modem, Lampfen, TV) ausschalten/ausstecken
- Laptop braucht weniger Strom als ein normaler PC
Energiekosten
- Strommessgerät ausborgen und Strom messen!
- Energieverbrauch überwachen (Heizung, Warmwasser- , Stromverbrauch) wöchentlich/monatlich aufschreiben
Beleuchtung
- Glühlampen durch LED-Lampen ersetzen
- Lampenleistung wenn möglich reduzieren
- Licht, wo nicht benötigt, ausschalten
- Möglichst lange Tageslicht nutzen
- Trafos von Halogenbeleuchtungsanlagen abschalten
- Beleuchtung dort installieren, wo sie benötigt wird (z.B. Ess- oder Schreibtisch)
Mobilität
- Öffentliche Verkehrsmittel bevorzugen - bei Umzug auf gute Anbindung achten
- Kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen
- Fahrgemeinschaften bilden
- Carsharing - verzichten auf eigenes Auto
- Mit dem Zug entspannt reisen statt im Stau stehen
Konsum
- Stoffsackerl statt Plastiksackerl verwenden
- Vor jedem Einkauf überlegen, ob man das Produkt wirklich braucht - bewusster Genuss
- Geräte reparieren lassen statt wegwerfen
- Regionale Lebensmittel kaufen
- Getränke in Mehrwegflaschen kaufen
- Leitungswasser trinken statt Wasser in Flaschen kaufen
- Bedarfsgerecht einkaufen und übriggebliebene Reste verwerten
- Überflüssige Verpackung vermeiden und Abfälle trennen
- Unerwünschte Werbung abstellen
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms KEM und KLAR durchgeführt.